IT Workforce: Unternehmen zwischen Transformationsdruck und Fachkräftemangel

Die fortschreitende Digitalisierung erfordert nicht nur ein Höchstmaß an Flexibilität, sondern auch eine kontinuierliche Anpassungsfähigkeit der Unternehmen an technologische Neuerungen. In diesem Kontext sind externe IT-Fachkräfte unverzichtbar. Diese Expertinnen und Experten bringen nicht nur spezifisches Fachwissen mit, sondern ermöglichen es Unternehmen auch, kurzfristig auf projektbezogene Anforderungen zu reagieren, ohne langwierige interne Rekrutierungsprozesse durchlaufen zu müssen.

Dabei steht der deutsche Markt für IT Workforce Services im Zentrum eines dynamischen Spannungsfelds. Einerseits müssen die Personaldienstleister mit den neuesten Technologien und Trends vertraut sein, um die spezifischen Anforderungen ihrer Kunden zu verstehen. Andererseits müssen sie den stetig steigenden Bedarf an hochqualifizierten IT-Experten decken, die in der Lage sind, innovative Technologien zu implementieren und zu optimieren. Diese Kandidatinnen und Kandidaten sind stark umkämpft: 2023 fehlten laut Bitkom in Deutschlands Unternehmen 149.000 IT-Expertinnen und -Experten quer durch alle Branchen.

Was ist IT Workforce?

Der Markt für IT Workforce Services ist ein Querschnittsmarkt der Personaldienstleistung und beschreibt alle Leistungen zur flexiblen oder permanenten Vermittlung von IT-Personal. Zur IT Workforce zählen somit Freelancerinnen und Freelancer, Personen in der Arbeitnehmerüberlassung (Zeitarbeit) und Vermittelte in Festanstellung (Perm). Diese Perspektive greift eine Marktentwicklung auf, in der nach IT-Skill und immer weniger nach Vertragsform getrennt eingekauft wird.

Warum ist diese Veränderung notwendig geworden, schließlich erhöht sie die Komplexität im Einkaufsprozess? Die heutige Geschäftswelt ist geprägt von raschen Veränderungen und Unsicherheiten. Flexibilität wird zum Schlüsselaspekt. Unternehmen kaufen sich die fehlenden flexiblen Ressourcen am häufigsten in Form von Selbstständigen (Freelancer) ein. Die Novelle des Arbeitnehmerüberlassungsgesetztes und die korrespondierende komplexe Rechtsprechung führen dazu, dass Kunden zunehmend auf den Einsatz von Zeitarbeit und Festanstellung statt auf Freelancer setzen.

Leistungen und Services im Wandel

Die Besonderheiten eines Querschnittsmarktes liegen in der Vielfalt und Diversität der angebotenen Dienstleistungen. Mit wenigen Ausnahmen, die sich ausschließlich auf die Vermittlung von Freelancern fokussieren, hat ein Großteil der Anbieter von IT Workforce Services ein tieferes Leistungsspektrum. Sie bieten neben der Vermittlung selbstständiger Wissensarbeiter auch Fachkräfte über flexible Arbeitsverträge (Arbeitnehmerüberlassung) an. Weniger stark im Portfolio – aber eine wichtige Ergänzung – ist Personalvermittlung.

Mit der Erweiterung des Leistungsportfolios reagieren die Unternehmen auf die steigende Kundennachfrage nach Zeitarbeit, die aus Angst vor rechtlichen Konsequenzen oft auf den Einsatz Selbstständiger verzichten. Zwar erwirtschaften die Dienstleister nach wie vor mehr als 70 Prozent ihres Umsatzes mit der Vermittlung von IT-Freelancern, doch der Anteil der Dienstverträge an der Kundennachfrage nimmt kontinuierlich ab. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Arbeitnehmerüberlassung innerhalb von zwei Jahren von unter einem Viertel auf ein Drittel aller Anfragen.

Fazit: Ohne IT-Personaldienstleister stolpert die digitale Transformation

Der Fachkräftemangel in der IT-Branche bleibt eine Herausforderung. Unternehmen konkurrieren stark um hochqualifizierte IT-Experten. Umso gefragter sind Dienstleister, deren Kernkompetenz in der Rekrutierung und Vermittlung dieser Spezialistinnen und Spezialisten liegt.

Lünendonk befasst sich in der 2. Auflage der Studie „Der Markt für IT Workforce Services in Deutschland“ mit diesem spannenden Querschnittsmarkt. Die von Akkodis, Constaff, Ferchau und Gulp unterstützte Studie bietet einen umfassenden Überblick über die Struktur von Personaldienstleistungen im stark nachgefragten IT-Service-Markt.