10.07.2023 – Mindelheim
Der Zeitarbeitsmarkt in Deutschland wächst 2022 um 9,3 Prozent auf 33,9 Milliarden Euro. Wachstumstreiber sind neben steigenden Preisen und Löhnen vor allem auch der hohe Personalbedarf der deutschen Wirtschaft, wie die kürzlich veröffentlichte Lünendonk-Studie zum deutschen Zeitarbeitsmarkt zeigt. Um die aus dem demographischen Wandel resultierende Personalknappheit abzumildern, rekrutieren Personaldienstleister verstärkt Arbeitskräfte im Rentenalter – sogenannte Silver Worker – und verpflichten zunehmend Beschäftigte aus dem Ausland.
Automobil- und Logistikbranche mit dem höchsten Bedarf an Zeitarbeitskräften
Es sind insbesondere Unternehmen aus der Automobilbranche sowie aus dem Bereich Logistik und Verkehr, die besonders hohen Bedarf an Zeitarbeitskräften vermelden. Die Marktanalyse ergibt zudem, dass gut qualifizierte Fachkräfte besonders gefragt sind. Personaldienstleister, die hauptsächlich Personen mit Ausbildung oder Studium überlassen, wachsen mit 16,5 Prozent deutlich stärker als Zeitarbeitsunternehmen mit überwiegend niedrig qualifizierten Arbeitskräften (+4,6 %). Um den hohen Personalbedarf zu decken und den Fachkräftemangel abzumildern, gehen die Unternehmen zunehmend neue Wege in der Rekrutierung ihrer Zeitarbeitskräfte.
Zwei Drittel der Zeitarbeitsunternehmen überlassen Silver Worker
Zwei Drittel der Zeitarbeitsunternehmen überlassen inzwischen Personen im Rentenalter, sogenannte Silver Worker, an ihre Kunden. Silver Worker bringen ihre jahrelange Erfahrung oft in Projektteams ein. Ihre Arbeitszeit liegt dabei häufig unterhalb einer Vollzeitstelle und ist auf Projekte begrenzt. Damit nutzen Personaldienstleister die oft hohe Motivation von Experten sowie gut ausgebildeten Fachkräfte, die den Arbeitsmarkt normalerweise schon verlassen hätten – eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Rekrutierung aus dem Ausland nimmt zu
Neben dem vermehrten Einsatz von Silver Worker ist die Rekrutierung von Zeitarbeitskräften im Ausland und deren Integration in den deutschen Arbeitsmarkt ein weiterer wirksamer Lösungsansatz gegen den Personalmangel, den immer mehr Zeitarbeitskräfte verfolgen. 2022 wurden knapp 14 Prozent aller Zeitarbeitskräfte aus dem Ausland rekrutiert. Das ist ein Zuwachs von 3,9 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr und 3,1 Prozentpunkten gegenüber 2020. Dieser Trend dürfte sich in den kommenden Jahren fortsetzen: 70 Prozent der in der Lünendonk-Studie befragten Personaldienstleister planen, ihre Rekrutierungsbemühungen im Ausland zu verstärken. Der Großteil der ausländischen Zeitarbeitskräfte kommt bisher aus Polen und Rumänien.
Die 23. Ausgabe der Lünendonk-Studie zum Zeitarbeitsmarkt in Deutschland widmet der Rekrutierung ausländischer Zeitarbeitskräfte ein Sonderkapitel. Die Studie bietet einen umfassenden Überblick über die Marktstruktur und enthält zahlreiche Langzeitauswertungen, Detailanalysen sowie Interpretationen. Interessiert? Gewinnen Sie einen Einblick in die Inhalte der Studie und fordern Sie hier eine kostenfreie Preview der Studie an.
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Lena Singer
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