Zeitarbeitsunternehmen blicken eher positiv auf neue Regierungskoalition

09.12.2021 – Mindelheim

Das Jahr 2021 war ein dynamisches für die Zeitarbeitsbranche: steigende Nachfrage im Frühjahr und Sommer, Schwierigkeiten in den Lieferketten, Kunden in der Transformation der Geschäftsmodelle und die Bundestagswahl Ende September.

Nachdem die von Lünendonk analysierten Unternehmen im Corona-Jahr 2020 einen durchschnittlichen Umsatzrückgang von 17,6 Prozent verkraften mussten, ist die Umsatzentwicklung 2021 aufgrund eben genannter Einflüsse nicht leicht zu prognostizieren. Um ein aktuelles Stimmungsbild der Branche aufzuzeigen, hat Lünendonk im Rahmen der traditionellen Blitzumfrage zum Jahreswechsel Zeitarbeitsunternehmen zu aktuellen Prognosen, Themen und Trends befragt.

Unternehmen kompensieren Corona-bedingte Umsatzrückgänge

Die meisten Unternehmen im Markt haben die Corona-bedingten, deutlichen Umsatzrückgänge im Jahr 2020 inzwischen kompensiert. Im Durchschnitt gaben die Unternehmen an, dass ihre Umsätze im Jahr 2021 um 2,6 Prozent über den Umsätzen des Vorkrisenjahres 2019 liegen werden. Für 2022 rechnen die Unternehmen mit einem Plus von 12,4 Prozent. Während große und mittelständische Unternehmen die Krise schneller und stärker bewältigen konnten, gaben kleine Anbieter mit bis zu 5 Millionen Euro Jahresumsatz an, dass die Umsätze im Durchschnitt 2021 um 9,7 Prozent unter denen des Jahres 2019 liegen werden.

Zeitarbeitsunternehmen bewerten den Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung tendenziell positiv

In dem Koalitionsvertrag sprechen die Ampel-Parteien von Werkverträgen und Arbeitnehmerüberlassung als „notwendige Instrumente“. Die Mehrheit der Zeitarbeitsunternehmen in Deutschland bewertet den Koalitionsvertrag zwischen SPD, Grünen und FDP positiv oder erwartet keine negativen Auswirkungen auf das eigene Geschäftsmodell. Mehr als die Hälfte gibt an, dass der Koalitionsvertrag keinen Einfluss auf ihr Unternehmen haben wird, nur eine Minderheit erwartet zusätzliche Regulierungen.

Mehrheit der Unternehmen hinterfragt Geschäftsmodelle

Angesichts der Transformation der Wirtschaft hin zu neuen Geschäftsmodellen, mehr Nachhaltigkeit und Digitalisierung sowie des tiefgreifenden Fachkräftemangels, beschäftigen sich momentan 62 Prozent der Zeitarbeitsunternehmen im Zuge des Business Developments mit Geschäftsmodellen außerhalb der klassischen Arbeitnehmerüberlassung. So zeigen weiterhin die Ergebnisse der Befragung, dass sich neun von zehn Anbietern mit Personalvermittlung und -beratung beschäftigen, rund zwei Drittel mit Recruitment Services und ein Drittel mit Weiterbildung.

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108 Zeitarbeitsunternehmen wurden befragt

In die Lünendonk-Blitzumfrage wurden die Antworten von 108 Führungskräften von Zeitarbeitsunternehmen einbezogen, die sowohl Marktführer als auch mittelständische und kleine Dienstleister umfassen. Die Blitzumfrage ist eine Ergänzung der alljährlich neu aufgelegten und umfassenden Lünendonk-Studie „Zeitarbeitsunternehmen in Deutschland“ sowie des Rankings der führenden Dienstleister, die jeweils im Sommer erscheinen.

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Ansprechpartner

Thomas Ball

Facility Management & Instandhaltung, Zeitarbeit