17.10.2023 – Mindelheim
Welche Themen beschäftigen die Wirtschaftsprüfer in Zukunft? Dieser Frage geht die Lünendonk-Studie alljährlich auf den Grund. Neben den typischen „Dauerbrennern“ wie Digitalisierung, ESG und Fachkräfte – die als Erfolgsfaktoren feststehen – haben unsere Analystinnen und Analysten auch in der aktuellen Marktanalyse unter die Lupe genommen, wie sich die WP-Branche mit Blick auf die Zukunft aufstellt.
IT-Sicherheit und Cyber Security bringen neue Umsätze
Die Digitalisierung beschäftigt und fordert Wirtschaftsprüfungen und Steuerberatungen intern. Sie bietet aber gleichzeitig Chancen auf neue Umsatzfelder und steigende Erlöse. Ein besonderes Augenmerk liegt hier auf IT-Sicherheit und Cyber Security. Bereits das dritte Jahr in Folge erwarten die Wirtschaftsprüfer in diesem Bereich der Digitalisierung die höchsten zu erwartenden Umsatzzuwächse. Neben der IT-Sicherheit und Cyber Security wird vor allem in den Feldern IT-Beratung/Systemintegration und IT-Prüfung Potenzial für mehr Umsatz gesehen.
Künstliche Intelligenz – Game Changer für Wirtschaftsprüfer?
Die Künstliche Intelligenz wird die Wirtschaftsprüfung im nächsten Jahrzehnt grundlegend verändern. KI ist nicht neu und war bereits lange Zeit vor ChatGPT im Einsatz – sie ist nun aber von einer Nischen-Anwendung zu einer Mainstream-Technologie geworden. Der allgegenwärtige Druck, sich mit Künstlicher Intelligenz und ihren Auswirkungen auf ethische, wirtschaftliche, berufsständische und soziale Grundsätze auseinanderzusetzen, ist groß. Das wird auch die Wirtschaftsprüfungen beschäftigen, die im Rahmen der modernen Abschlussprüfung KI-unterstützte Tools bereits einsetzen und damit Effizienzen schaffen. Auch in der Steuerberatung sind erste erfolgreiche Business-Modelle sichtbar, und große Consulting-Häuser wie McKinsey oder KPMG haben kürzlich eigene interne KI-Tools vorgestellt. Entscheidend ist, dass WP-Gesellschaften frühzeitig die KI in ihren Zukunftsstrategien verankern.
Mehr als nur Prüfen: Erweitertes Leistungsspektrum
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften sind seit langem daran interessiert, das eigene Leistungsspektrum zu erweitern und diversifizieren. Nicht zuletzt aufgrund der verschärften Wettbewerbssituation im Rahmen der Prüferrotation stellen sie sich teilweise als Professional Service Firms auf. Neben der klassischen Steuer- und Rechtsberatung sowie den Corporate Finance Services liegt der Fokus vor allem auf dem Bereich Business Consulting. Das zeigt sich par excellence an den Big Four, die das Consulting als neues Kerngeschäft entdeckt haben – die Beratung von Unternehmen machte im vergangenen Jahr in Summe bereits 44 Prozent der Gesamterlöse von PwC, EY, KPMG und Deloitte aus. Aber auch Themen wie IT-Beratung, Customer Experience und Digital Content Services gehören mittlerweile zum Portfolio mancher Prüfungsberatung.
Neue Skills gefordert
Neben dem Fachkräftemangel erfordert zudem das erweiterte Leistungsspektrum ein Umdenken im Recruiting: WP-Gesellschaften rekrutieren ihren Nachwuchs längst nicht mehr nur aus reinen Wirtschaftsprüferinnen oder Steuerberatungsexperten. Neue Skills und interdisziplinäre Kompetenzen sind gefragt: Neben grundlegenden Kenntnissen in der Rechnungslegung und Bilanzierung qualifiziert sich der Nachwuchs in Audit & Tax beispielsweise durch ein breites Know-how in Sachen Governance, Compliance und Risikomanagement. Dem Kunden kann damit eine ganzheitliche Beratung geboten werden, die Young Potentials hingegen profitieren von breiten Karriereoptionen.
Die Lünendonk®-Studie 2023 „Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung in Deutschland“ bietet seit jeher eine umfassende Analyse, wie sich der Markt aktuell entwickelt.
Die Studie ist unter www.luenendonk.de erhältlich. Interessierte können einen kostenlosen Blick in die Studie anfordern.
