Renato Salvatore
Bedürfnisorientierte Gebäudegestaltung ist in der Arbeitswelt das A und O. Welche Anforderungen haben Mitarbeitende an ihren Arbeitsplatz? Welche Infrastruktur ist notwendig? Und welche Services sind besonders gefragt? Gebäudeverantwortliche und Arbeitgeber stehen vor der Herausforderung, die Arbeitswelt von heute zu gestalten. Dabei geht es um mehr als nur um die Einrichtung von Arbeitsflächen. Auch im Wettbewerb um die besten Talente braucht es gute Antworten auf die Wünsche der Mitarbeitenden. Was sie genau wollen, zeigen die Ergebnisse einer Studie, die das Meinungsforschungsinstitut YouGov Deutschland im Auftrag von Sodexo durchgeführt hat. Die Studie spiegelt erstmals nach dem Wegfall aller Corona-Restriktionen die neue Normalität wider. Die Besonderheit: Unter den 1.000 Personen, die an der Umfrage teilgenommen haben, befanden sich sowohl Produktionsangestellte („Blue Collar Workers“) als auch Büroangestellte („White Collar Workers“).
Im Frühjahr 2022 musste die Arbeitswelt in kürzester Zeit neue Routinen entwickeln. Drei Jahre später stehen viele Unternehmen vor der Frage: Was erwarten Angestellte heute in Büro und Produktion? Und was bedeuten die veränderten Anforderungen der Mitarbeitenden für die Facility-Management- und die Reinigungsbranche sowie für HR-Verantwortliche und Dienstleister wie Sodexo? Klar ist: Arbeitgeber sind diesbezüglich mehr denn je gefordert zu handeln – und zwar in Bezug auf alle Angebote und Services im Gebäude. In vielen Fällen geht es an die Substanz und um die grundsätzliche Frage, welche Arten von Räumen jetzt und in Zukunft überhaupt benötigt werden.
In diesem Zusammenhang kommen für Gebäudeverantwortliche gleich mehrere Aspekte zum Tragen: Industrie 4.0 hat den Anpassungsbedarf in der Standortinfrastruktur beschleunigt. Unternehmen sind gefordert, ihre Einrichtungen durch und durch nachhaltig auszurichten. Der Wunsch der Beschäftigten nach Sicherheit, Gesundheit und Lebensqualität ist omnipräsent. Menschen erwarten von den Orten, an denen sie sich aufhalten, durchdachte Konzepte, die sich an ihrer Lebenswirklichkeit ausrichten. Zudem tobt ein Wettbewerb um die besten Talente – Arbeitsplätze müssen entsprechend attraktiv sein. Das bedeutet: Gebäude, Services und ganze Ökosysteme müssen sich konsequent auf die sich verändernden und individuellen Bedürfnisse einstellen.
Warum das gemeinsame Büro auch weiterhin Zukunft hat
Die Ergebnisse der Sodexo-Umfrage zeigen: Das Gebäude hat als Arbeitsort längst nicht ausgedient. Allerdings ist der Wunsch nach flexiblen Arbeitsflächen und -modellen stark. So bevorzugen Büroarbeitskräfte auch nach der Corona-Pandemie hybrides Arbeiten (44 %) und ein Fünftel von ihnen möchte flexibel entscheiden, an welchen Tagen sie zu Hause und im Büro arbeiten. Dabei erkennen die Befragten die Vorteile beider Arbeitswelten: ungestörtes Arbeiten im Homeoffice (69 % vs. 5 % am Arbeitsplatz) oder der persönliche Austausch während der Office-Tage (64 % vs. 9 % im Homeoffice). Bei all der Flexibilität sind feste Arbeitsplätze (68 %) jedoch weiterhin die bevorzugte Wahl gegenüber Flex Desks – auch für diejenigen, die unregelmäßig vor Ort sind. Auf Workplace-Design bzw. die Organisation und Gestaltung von Bürogebäuden legen 58 Prozent aller im Büro Tätigen wert, während 74 Prozent der befragten Führungskräfte im „Kampf um die besten Talente“ vor allem besondere Angebote wie Betriebsrestaurants, Rückzugsräume und Coworking Spaces nennen. In Bezug auf die Gestaltung der Pausenräume wünscht sich die Mehrheit der Befragten (77 %) eine Tee- und Kaffeeküche, gefolgt von einer Kantine (48 %). Insbesondere Produktionsangestellte fordern außerdem Automaten für Snacks und Getränke (56 %). Ein voll ausgestaltetes Café spielt wiederum nur für 28 Prozent aller Befragten eine Rolle. Beim Essensangebot ist der Wunsch nach einem gesunden Speiseplan (75 %) und einer frischen Zubereitung (80 %) stark: 42 Prozent der Befragten finden eine vegane oder vegetarische Essensauswahl wichtig, 40 Prozent legen Wert auf Bio-Angebote in der Kantine und 55 Prozent darauf, dass fir Zutaten aus der Region kommen.
Subgruppenvergleich: Büroangestellte vs. gewerbliche Arbeitende
Bei der Wahl des Arbeitgebers zählen neben dem Gehalt (Blue Collar 94 % vs. White Collar 95 %) und der Anzahl der Urlaubstage (92 % vs. 90 %) auch ein gutes Verhältnis zu Vorgesetzten (87 % vs. 89 %) oder der Ausblick auf eine Balance von Arbeits- und Privatleben (83 % vs. 87 %) zu den wichtigsten Aspekten. Beim Wunsch nach einer Tee- bzw. Kaffeeküche (71 % vs. 79 %) herrscht ebenfalls ein Konsens. Während sich White-Collar-Beschäftigte von ihrem Unternehmen stärker mobiles Arbeiten (50 % vs. Blue Collar 10 %) und Kostenerstattungen für Fahrtwege (40 % vs. Blue Collar 31 %) wünschen, setzen Blue-Collar-Beschäftigte eher auf Prämien (66 % vs. White Collar 53 %). Auch die Priorität in Bezug auf Büroreinigung (White Collar 79 % vs. Blue Collar 59 %) oder technische Unterstützung (White Collar 74 % vs. Blue Collar 62 %) am Arbeitsplatz variiert. Das Angebot eines Betriebsrestaurants (55 % vs. White Collar 46 %) und insbesondere von Snackautomaten (56 % vs. White Collar 36 %) spielt für die Gruppe der Produktionsangestellten eine besonders große Rolle.
Hygieneanforderungen von Beschäftigten bleiben hoch
Zwar gibt rund ein Drittel der Befragten an, keine Angst mehr vor einer Corona-Infektion am Arbeitsplatz zu haben, Sauberkeit und Hygiene (91 %) behalten dennoch große Relevanz. Auch Arbeitssicherheit (82 %) und die technische Unterstützung durch Dienstleister (72 %) sind gewünscht. Entsprechend wird das Angebot an Büroreinigung von einem Großteil (74 %) und Hausmeisterleistungen von über der Hälfte der Befragten (51 %) wertgeschätzt.
Arbeitsplätze – weit mehr als nur vier Wände
Das Gebäude muss sich als Arbeitsort verändern – doch wo beginnen? Startschuss ist niemals das Niederreißen von Wänden oder die Einladung an einen Raumdesigner. Der erste Schritt ist immer eine eingehende Analyse der jeweiligen Ausgangslage. Was wollen und brauchen die eigenen Beschäftigten im Besonderen? Die „Employee Journey“ ist bei jedem Unternehmen anders. Daraus gilt es Services abzuleiten, die im Gebäude vorhanden sein müssen. Welche Coworking Spaces und Kreativflächen Unternehmen brauchen und wie diese auszusehen haben, folgt dann im zweiten Schritt.
Sodexo versteht sich in diesem Prozess als Berater und Begleiter. Das Unternehmen trägt schon seit Jahrzehnten dazu bei, Räume zu Orten der Begegnung zu machen, indem Veränderungen ermöglicht und Flexibilität zugelassen und mitgedacht wird. So werden Freiräume, Spielräume und Denkräume geschaffen. Die Gestaltung eines modernen Betriebsrestaurants, die Einführung digitaler Steuerungsprozesse und die Entwicklung kreativer Büros sind die Basis für zeitgemäße Einrichtungen. Dabei kommt es auf Flächen an, auf denen man ankommt, konzentriert arbeitet, sich austauscht, sich vernetzt und gerne verweilt. Sodexo nennt diese Orte „Vital Spaces“ – entwickelt für eine neue, flexible Arbeitswelt. Denn das Gebäude ist ein Objekt, das repräsentiert, wer Unternehmen als Arbeitgeber, als Kunde oder Dienstleister sein wollen. Es ist ein Aushängeschild – die Menschen, die es betreten, sind Botschafterinnen und Botschafter. Und sie haben Vorstellungen von guter Ausstattung, Design und Services.
Als einer der wenigen Marktteilnehmer bietet Sodexo die volle Bandbreite an Gebäudedienstleistungen aus einer Hand: Food Service sowie Soft und Hard Facility Management. Neben diesen traditionellen Feldern berät das Unternehmen rund um Workplace-Strategie und Design. Durch seine Kernservices hat Sodexo einen tiefen Einblick in Unternehmen vieler Branchen und weiß, wo bei Gebäudeverantwortlichen heute der Schuh drückt. Sodexo ist fest davon überzeugt, dass Food Service und technische Gebäudeausstattung eng ineinander verzahnt sind und hervorragend zusammenpassen. Construction ist der Einstieg in die strategische Kundenberatung und erlaubt, die Liegenschaften tatsächlich mit Workplace-Tech- und Analytics-Komponenten auszustatten. Vital Spaces ist eine Haltung, ein Konzept – kein fertiges Produkt. So wird die nötige Flexibilität gewährleistet, die es braucht, um die besten Lösungen für unsere Kunden zu entwickeln.
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