Finanzinvestor PAI Partners erwirbt Apleona

08.12.2020 – Mindelheim

Die französische Private-Equity-Gesellschaft PAI Partners übernimmt für rund 1,6 Milliarden Euro den Facility-Management-Anbieter Apleona vom schwedischen Finanzinvestor EQT. Über einen Verkauf war bereits in den vergangenen Wochen spekuliert worden. Nun hat ein Private-Equity-Unternehmen den Zuschlag erhalten. Der Deal hat damit keine unmittelbaren Auswirkungen auf eine Kräfteverschiebung im deutschen Facility-Service-Markt. Von einer künftigen Konsolidierung in der Branche ist dennoch auszugehen, der Fokus liegt für einige Dienstleister weiter auf strukturellem Wachstum, sei es organisch nach Corona oder durch Akquisitionen.

Bilfinger profitiert von Apleona-Verkauf

EQT hatte 2016 im Rahmen eines Carve-Outs die Unternehmenssparte „Building and Facility“ für 1,2 Milliarden Euro vom deutschen Industriekonzern Bilfinger erworben. Unter dem Namen Apleona wurde das Unternehmen in der Folgezeit umstrukturiert und strategisch neu ausgerichtet. Vom aktuellen M&A-Deal profitiert auch Bilfinger. Bei der Veräußerung 2016 wurde eine Preferred Participation Note (PPN) vereinbart, die im Falle eines Verkaufs zu einem Anteil von rund 49 Prozent der Verkaufserlöse nach Abzug der Verschuldung führt. Laut EQT erwartet Bilfinger zufließende Erlöse zwischen 450 und 470 Millionen Euro. Auf Basis des aktuellen Buchwerts in Höhe von 240 Millionen Euro würde die Transaktion bei Bilfinger zu einem Buchgewinn von mehr als 200 Millionen Euro führen.

Haltedauer von PAI im Mittel bei fünf Jahren

Gut vier Jahre war Apleona im Besitz von EQT. Wie lange wird der FM-Dienstleister nun Teil des Portfolios von PAI Partners sein? PAI habe als Finanzinvestor eine jahrzehntelange Tradition und Industrieexpertise und sei bekannt dafür, Unternehmensbeteiligungen langfristig und nachhaltig weiterzuentwickeln, so Apleona CEO Dr. Jochen Keysberg. Laut Angaben von PAI liegt die durchschnittliche Haltedauer von Beteiligungen bei fünf Jahren. Sicher scheint, dass der Markt in Bewegung bleiben wird.

Auf der aktuellen Lünendonk®-Liste 2020 „Führende Facility-Service-Unternehmen in Deutschland“ nimmt Apleona mit einem Umsatz von rund 1,66 Milliarden Euro derzeit mit geringem Abstand zu Spie Rang zwei ein. Das Ranking ist Teil der Lünendonk®-Studie „Facility-Service-Unternehmen in Deutschland“, die neben Kennzahlen wie Umsatz und Mitarbeitern auch Entwicklungen, aktuelle Themen und Trends analysiert.

Foto: © Apleona

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Facility Management & Instandhaltung, Zeitarbeit