Die Relevanz von Büroimmobilien: Macht das Beispiel der KfW Schule?

13.09.2022 – Mindelheim

Mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) reduziert ein weiteres prominentes Unternehmen seine Büroflächen. Durch den Wechsel von Einzel- zu Großraumbüros sowie neue Desk-Sharing- und Homeoffice-Konzepte wurden in der Frankfurter Zentrale der Bank bereits 5.000 Quadratmeter Bürofläche überflüssig, am Berliner Standort an der Charlottenstraße werden 3.700 Quadratmeter nicht mehr benötigt. Und damit nicht genug: Bis 2024 sollen im Rahmen von Sanierungen weitere 7.000 Quadratmeter Büroflächen wegfallen. Die KfW folgt damit dem Trend anderer Großmieter von Büroimmobilien. So hatte zuletzt die Deutsche Telekom angekündigt, ihre Büroflächen in Bonn und Darmstadt mittelfristig zu halbieren und stattdessen die Mitarbeitenden verstärkt hybrid arbeiten zu lassen.

Büroimmobilien werden auch in Zeiten hybrider Arbeitsmodelle nicht überflüssig

Foto: stock.adobe.com/JFL Photography

Immobilienmanager und Facility-Service-Dienstleister werden diese Entwicklung aufmerksam verfolgen: Werden Büroflächen weiter im großen Stil reduziert, wird bei den Gebäudemanagern ein geringerer Leistungsumfang nachgefragt. Die Diskussion um die künftige Bedeutung von Büroimmobilien wird sich fortsetzen. Laut der PwC-Studie „Home bleibt Office“ (Oktober 2021) hat sich das Homeoffice als Arbeitsplatzkonzept im zweiten Jahr der Pandemie zunehmend zum integralen Bestandteil deutscher Unternehmen entwickelt. Und dennoch planen nur noch 31 Prozent der von PwC befragten Unternehmen ihre Büroflächen aufgrund von Homeoffice und mobilem Arbeiten zu reduzieren (Vorjahr: 60 %).

Jede zweite Firma möchte also an ihren Büroflächen festhalten, obwohl sich der Homeoffice-Trend stärker abzeichnet als zuvor. Denn: Die Ära der hybriden Arbeitsmodelle macht Büroimmobilien nicht überflüssig, vielmehr muss die Büroarbeit neu gedacht werden. Werden auf der einen Seite weniger Leistungen ob der reduzierten Fläche benötigt, so stehen dem zusätzliche benötigte Services gegenüber, die das verstärkt flexiblere und kollaborative Arbeiten unterstützen.

Ausblick der FM-Dienstleister auf 2022 ist durchwachsen

Wie die kürzlich veröffentlichte Lünendonk-Studie „Facility-Service-Unternehmen in Deutschland“ belegt ist der Ausblick der FM-Dienstleister auf das Geschäftsjahr 2022 durchwachsen: Zwar gewinnt das Facility Management im Zuge der ESG-Berichtspflichten und des Bedarfs an einem nachhaltigen Betrieb von Gewerbeimmobilien deutlich an Bedeutung. Daneben ist allerdings mit Flächenreduzierungen und einem dauerhaft niedrigeren Niveau von Catering- und Event-Leistungen zu rechnen. Gleichzeitig zeigen viele Auftraggeber angesichts konjunktureller Unsicherheiten, der gestiegenen Inflation sowie des Ukraine-Kriegs Zurückhaltung bei Investitionen.

Lünendonk-Experten auf der EXPO REAL in München

Viel Diskussionsstoff für die Branche, und Themen, die sicher auch auf der Immobilienmesse Expo Real, die vom 4. bis 6. Oktober 2022 in München stattfindet, ganz oben auf der Agenda stehen. Lünendonk wird mit Thomas Ball, Jörg Hossenfelder und Dieter Jäckel auf dem Branchengipfel zu Besuch sein. Wenn Sie an einem persönlichen Austausch auf der Messe interessiert sind, sprechen Sie uns gerne an.

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