Erst richtet EY seine Wirtschaftsprüfung mit einem Fünf-Punkte-Plan neu aus – und bringt eine Aufspaltung der Geschäftsfelder ins Spiel

30.05.2022 – Mindelheim

Mit einem konkreten Plan für eine strategische Neuausrichtung reagiert EY auf den Fall Wirecard. Damit sollen entstandene Reputationsschäden kompensiert werden, um bei zukünftigen Auftragsvergaben weiterhin mit PwC, Deloitte und KPMG konkurrieren zu können. Laut Handelsblatt handelt es sich dabei um verschärfte Regularien für die Annahme neuer Aufträge sowie gezielte Trainings, die eine kritische Grundhaltung innerhalb der EY-Teams entwickeln sollen. Darüber hinaus dient der Einsatz neuer Technologien als Unterstützung bei der Bilanztestierung, wodurch die Mitarbeiter in der gewonnenen Zeit Anomalien in Bilanzen entdecken sollen. Als weitere Maßnahme ist Ausbau der internen Revision des Risikomanagements genannt sowie die Einstellung neuer Mitarbeiter, um eine zukünftige Überlastung der Prüfer zu verhindern.

Mögliche Aufspaltung der Geschäftsfelder

Neben dem Fünf-Punkte-Plan macht die Big-Four-Gesellschaft derzeit mit einer weiteren Meldung über eine mögliche Aufspaltung der Geschäftsfelder von sich reden. Laut Medienberichten soll das umsatzstarke Geschäft der Steuer- und Unternehmensberatung von der Wirtschaftsprüfung getrennt werden. Damit soll bei EY die Qualität der Wirtschaftsprüfung und die aller anderen Dienstleistungen langfristig gestärkt werden. In diesem Zusammenhang wird sogar über einen möglichen Börsengang spekuliert.

Noch steht jedoch keine offizielle Entscheidung hinsichtlich der Aufspaltung fest, dafür sei es laut EY noch zu früh. Es ist dennoch davon auszugehen, dass diese Überlegungen die Diskussionen um die Trennung von Prüfung und Beratung weiter befeuert.

EY
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