Jahresendumfrage von Lünendonk: Zeitarbeitsunternehmen prognostizieren für 2022 ein Umsatzwachstum von 10,2 Prozent

13.12.2022 – Mindelheim

  • Personaldienstleister blicken verhalten positiv auf 2023

  • Deutliche Mehrheit erhöht Preise als Reaktion auf wirtschaftliche Lage

  • Verbindlichkeit der Bewerberinnen und Bewerber nimmt ab

  • Lünendonk-Blitzumfrage ab sofort kostenfrei verfügbar

Zeitarbeits- und Personaldienstleistungsunternehmen in Deutschland erwarten trotz drohender Rezession für 2022 eine Umsatzsteigerung von 10,2 Prozent gegenüber 2021. Anbieter, die ihren Kundenschwerpunkt außerhalb der Industrie haben, sind mit 16,7 Prozent stärker gewachsen als diejenigen, die vor allem für Industriekunden tätig sind (7,1 %). Für das erste Quartal 2023 prognostizieren die Unternehmen eine Umsatzentwicklung von +3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.

Das sind Ergebnisse der traditionell zum Jahreswechsel durchgeführten Lünendonk-Blitzumfrage zur Stimmung im Markt für Personaldienstleistungen in Deutschland. Die Blitzumfrage steht unter www.luenendonk.de zum kostenfreien Download bereit.

Preise für Personaldienstleistungen steigen

Unternehmen aller Branchen stehen derzeit vor der Herausforderung, mit der aktuellen wirtschaftlichen Lage, der Inflation sowie der drohenden Rezession umzugehen. Zeitarbeitsunternehmen reagieren auf die aktuellen Unsicherheiten hauptsächlich mit der Erhöhung der eigenen Preise (65 %). Weitere 55 Prozent setzen verstärkt auf die Neukundengewinnung und intensivieren ihre bestehenden Vertriebsaktivitäten. 41 Prozent fokussieren auf die Erschließung neuer Kundensegmente. Auf Übernahmen und Zusammenschlüsse planen lediglich 10 Prozent der Personaldienstleister zurückzugreifen.

Verschärfung der Situation durch steigende Rekrutierungskosten und sinkende Verbindlichkeit von Bewerberinnen und Bewerbern

Neben der wirtschaftlichen Lage stehen die Zeitarbeitsunternehmen vor der Herausforderung, geeignete Kandidatinnen und Kandidaten zu finden. Innerhalb der letzten fünf Jahre haben sich die Rekrutierungskosten pro zu besetzende Stelle, laut Schätzung der Dienstleister, um durchschnittlich 65,2 Prozent erhöht. Gleichzeitig sinkt die Verbindlichkeit von Bewerberinnen und Bewerbern. 85 Prozent der Zeitarbeitsunternehmen gaben an, dass Kandidatinnen und Kandidaten Vorstellungsgespräche immer häufiger absagen beziehungsweise nicht zu ihnen erscheinen. Außerdem berichten 53 Prozent, dass diese den bereits angenommenen Job nicht antreten oder bereits kurz nach Vertragsabschluss wieder kündigen (35 %).

Lena Singer, Consultant bei Lünendonk & Hossenfelder, kommentiert die Ergebnisse: „Der demografische Wandel treibt die Rekrutierungskosten in die Höhe, da der Kandidatenteich, in dem alle Unternehmen fischen, kleiner wird. Das spüren nicht nur Personaldienstleister, sondern auch deren Kunden. In Folge steigt die Relevanz von Personaldienstleistungen, da diese Stellen zum Teil schneller und kostengünstiger besetzen als interne Rekrutierungsbemühungen.“

Bezug

Die Lünendonk-Blitzumfrage beruht auf den Antworten von 173 Zeitarbeits- und Personaldienstleistungsunternehmen, die sowohl Marktführer als auch mittelständische und kleine Dienstleister umfassen. Die Blitzumfrage ergänzt die alljährlich neu aufgelegte und umfassende Lünendonk-Studie „Zeitarbeitsunternehmen in Deutschland“ sowie das Ranking der führenden Dienstleister, die jeweils im Sommer erscheinen. Die Ergebnisse der Blitzumfrage stehen unter www.luenendonk.de zum kostenfreien Download bereit.

Jahresendumfrage von Lünendonk: Zeitarbeitsunternehmen prognostizieren für 2022 ein Umsatzwachstum von 10,2 Prozent