Zeitarbeit als Schlüssel zur Integration von ausländischen Fachkräften und Geflüchteten in den deutschen Arbeitsmarkt

02.10.2024 – Mindelheim

Die deutsche Wirtschaft kämpft mit einem massiven Arbeitskräftemangel, der sich aufgrund des demografischen Wandels weiter verschärfen wird. Experten schätzen, dass bis 2035 rund sieben Millionen Arbeitskräfte fehlen könnten. Zeitarbeitsunternehmen können jedoch eine entscheidende Rolle dabei spielen, diese Lücke zu schließen. Insbesondere bei der Integration von ausländischen Fachkräften und Geflüchteten haben sich diese Unternehmen als äußerst flexibel und effizient erwiesen. Sie bieten nicht nur schnelle Einstiege in den Arbeitsmarkt, sondern unterstützen auch langfristig durch Weiterqualifizierung.

Lünendonk hat in Zusammenarbeit mit der Gi Group die Rolle der Zeitarbeit in diesem Kontext näher analysiert. Die Ergebnisse sind in der kostenfrei verfügbaren Studie „Arbeitsmarktintegration ausländischer Fach- und Arbeitskräfte“ zusammengefasst.

Zeitarbeit als Brücke für geflüchtete Arbeitskräfte in Deutschland

Zeitarbeitsfirmen ermöglichen es Geflüchteten, rasch in den Arbeitsmarkt einzusteigen – selbst wenn Sprachkenntnisse oder formale Qualifikationen noch nicht vollständig vorhanden sind. Mit der Job-Turbo-Initiative der Bundesregierung wird dieser Prozess weiter beschleunigt. Geflüchtete können, sobald sie grundlegende Deutschkenntnisse erlangt und einen Integrationskurs absolviert haben, schnell in Arbeit vermittelt werden. Zeitarbeitsunternehmen bieten hierbei eine wertvolle Plattform, da sie in der Lage sind, Qualifikationen individuell zu bewerten und gezielt Stellen zu vermitteln.

Ein bemerkenswertes Beispiel ist die Integration von Geflüchteten aus der Ukraine, die seit dem russischen Angriff 2022 vermehrt nach Deutschland kamen. Die Zeitarbeit hat sich hier als zentraler Akteur etabliert, um diesen Menschen eine berufliche Perspektive zu bieten. Zwischen September 2022 und August 2023 fanden fast 107.000 Schutzsuchende eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, ein Großteil davon in der Zeitarbeit.

Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland: Chancen und Herausforderungen

Angesichts des Fachkräftemangels suchen viele Unternehmen nach qualifizierten Arbeitskräften im Ausland. Zeitarbeitsfirmen sind besonders gut aufgestellt, um Fachkräfte aus dem EU-Ausland sowie aus Drittstaaten zu rekrutieren. Besonders osteuropäische Länder wie Polen und Rumänien zählen zu den Hauptquellen für neue Arbeitskräfte. Doch trotz der großen Potenziale stehen Unternehmen oft vor rechtlichen und bürokratischen Hürden. Nachdem sich die Rekrutierung aus dem EU-Ausland vielversprechend entwickelt, hoffen die Zeitarbeitsunternehmen nun auch auf Erleichterung bei den Drittstaaten. Hier setzt die Bundesregierung an: Im Rahmen des 2024 angekündigten Wachstumspakets sollen die Beschäftigungsmöglichkeiten für Fachkräfte aus Drittstaaten weiter erleichtert werden. Doch bisher geplante Regelungen wie Equal-Pay-Vorschriften und Beschäftigungsgarantien stellen neue Herausforderungen für die Zeitarbeitsbranche dar. Dennoch planen zwei Drittel der Zeitarbeitsunternehmen, ihre Rekrutierungsbemühungen im Ausland weiter zu verstärken.

Die Zukunft: Zeitarbeit als Motor für Zuwanderung und Integration

Zeitarbeitsunternehmen haben 2023 bereits über 24.600 Geflüchtete in den Arbeitsmarkt integriert, und die Prognosen für 2024 sehen einen Anstieg auf knapp 28.000 vor. Besonders in Branchen wie Pflege, Logistik, Bau und Handwerk wird die Nachfrage nach Arbeitskräften weiter steigen. Doch um diese Potenziale voll auszuschöpfen, müssen rechtliche Hürden abgebaut und die Anerkennung ausländischer Qualifikationen beschleunigt werden.

Zeitarbeit dürfte somit auch in Zukunft eine Schlüsselrolle bei der Integration von ausländischen Fachkräften und Geflüchteten spielen. Die Branche bietet nicht nur eine kurzfristige Lösung für den Arbeitskräftemangel, sondern ermöglicht auch eine langfristige Integration in den deutschen Arbeitsmarkt.

Sie möchten mehr zur Rolle der Zeitarbeit bei der Integration von ausländischen Arbeitskräften erfahren?

Dann laden Sie jetzt unsere Studie herunter – entstanden in Kooperation mit Gi Group.

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Lena Singer, Consultant bei Lünendonk

Lena Singer

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