12.07.2019 – Mindelheim
Die Facility-Service-Unternehmen in Deutschland sind von den Konjunkturschwankungen in der Regel nur indirekt und mit Zeitverzögerung betroffen. Seit Beginn der Marktbeobachtung durch Lünendonk stand noch immer eine im Durchschnitt positive Entwicklung in der Jahresbilanz des Marktes. Warum ist das so?
Der Bedarf an Facility Services ist eng verbunden mit der Bautätigkeit der Wirtschaft. Denn alle Gebäude müssen auch bewirtschaftet werden. In Eigenleistung erfolgt das nur noch in Nischen.
Facility Services werden zudem in der Regel für 3 bis 5 Jahre beauftragt. Kurzfristige Sparmaßnahmen der Auftraggeber betreffen zunächst nur die aktuell in der Ausschreibung befindlichen Dienstleistungspakete, die nur weniger als ein Drittel aller Volumina im Markt ausmachen. Hierbei handelt es sich um eine grobe Schätzung. Denn es liegen kaum belastbare Informationen im Markt vor, die eine Berechnung der jährlich neu ausgeschriebenen Verträge ermöglichen. Während der Einsparungen nach der Finanzkrise wurden viele Leistungen auf ein für den ordentlichen Betrieb der Gebäude notwendiges Mindestniveau begrenzt. Es besteht daher kaum noch Einsparpotenzial durch Weglassen von Services.
Vor der Einführung des allgemeingültigen Mindestlohns und der branchenspezifischen Lohnuntergrenzen konnten Einsparforderungen zulasten der Mitarbeiter realisiert werden. Dies ist nun nur noch sehr eingeschränkt möglich. Auf der anderen Seite treibt der akute Personalmangel die Lohnentwicklung. Da Personal inzwischen das wichtigste Hemmnis für das Wachstum der Unternehmen ist, müssen die Auftraggeber sich oft zwischen geringerer Qualität und höheren Preisen entscheiden. Oft fällt die Entscheidung zugunsten der Leistungsfähigkeit aus – und die zu zahlenden Preise steigen an. Das treibt das Marktvolumen weiter.