23.06.2021 – Mindelheim
Die 25 führenden Facility-Service-Unternehmen in Deutschland verzeichneten im Corona-Jahr 2020 erstmals seit Beginn der Lünendonk-Marktbeobachtung im Jahr 2004 einen Umsatzrückgang (-2,2%). Damit wirkte sich die Pandemie stärker aus als die Finanzkrise 2009 oder die Euro-Krise 2012/2013, als der Markt lediglich mit einem leicht abgeschwächten Wachstum reagiert hatte. Wesentliche Gründe für die Umsatzrückgänge der Unternehmen sind unter anderem die geringere Nachfrage nach Catering-Dienstleistungen, Kulanz gegenüber Kunden sowie das Ausbleiben von vielen Ad-hoc-Beauftragungen. Sonderaufträge in der Reinigung, Sicherheitsdienstleistungen und Anpassungen der Gebäudetechnik milderten den Umsatzeinbußen ab. Unternehmen, die mehrheitlich technische Services anbieten, verzeichneten im Durchschnitt weniger starke Krisenauswirkungen als mehrheitlich infrastrukturelle Dienstleister.
Aktuelles Ranking der Facility-Service-Unternehmen in Deutschland veröffentlicht
Lünendonk veröffentlichte kürzlich mit der Liste 2021 „Führende Facility-Service-Unternehmen in Deutschland“ ein aktuelles Ranking der führenden 25 Gebäudedienstleister. Die Top 3 nach Umsatz sind wie im vergangenen Jahr Spie (geschätzte 1,73 Mrd. Euro), Apleona (1,69 Mrd. Euro) und Wisag Facility Service Holding (1,17 Mrd. Euro). Im Gegensatz zum kumulierten Umsatzrückgang der Top 25 steigerten die Top 10 der führenden Facility-Service-Unternehmen ihren Umsatz im Durchschnitt um 2,7 Prozent gegenüber 2019.
Corona verändert den Facility-Service-Markt
Im Vergleich zu anderen B2B-Service-Märkten wie Industrieservice oder Zeitarbeit, die deutlich größere Umsatzrückgänge hinnehmen mussten, haben sich die Facility-Service-Dienstleister in dieser Krise erneut als ein Stabilitätsanker der deutschen Wirtschaft gezeigt. Während Catering-Services deutlich weniger nachgefragt waren, stieg der Bedarf an Reinigungs- und Sicherheitsdienstleistungen in einzelnen Segmenten an. Eine Mehrheit der von Lünendonk befragten Anbieter erwartet, dass der Stellenwert von Reinigungsdienstleistungen dauerhaft höher als vor Corona sein wird. Gleichzeitig rechnet eine große Mehrheit aller befragten Unternehmen damit, dass aufgrund einer dauerhaft höheren Homeoffice-Quote weniger Bürofläche pro Arbeitnehmer bewirtschaftet werden muss. Erweist sich diese Erwartung als tatsächlich eintretende Entwicklung könnte dies das Marktwachstum in den kommenden Jahren abschwächen.
Für die detaillierte Analyse des Facility-Service-Marktes wurden die Angaben von 63 Dienstleistern einbezogen. Die Ergebnisse erscheinen im Juli in der umfassenden Marktstudie „Facility-Service-Unternehmen in Deutschland“.