Produktion in der Chemieindustrie bricht ein

14.09.2022 – Mindelheim

Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) korrigiert angesichts astronomischer Energiepreise, stark gestiegener Rohstoffkosten und anhaltender Lieferengpässe als Konsequenz des Ukraine-Kriegs seine Jahresprognose nach unten und rechnet für das Gesamtjahr 2022 mit einem Rückgang der Produktion in der Branche von insgesamt 5,5 Prozent. Drosselungen in der Produktion werden vor allem für die Chemieproduktion – ohne Pharmaindustrie – erwartet. Hier geht der VCI bei der Vorstellung seines Berichts zum zweiten Quartal sogar von einem Rückgang um 8,5 Prozent aus. Die Branche stellt sich auf ein überwiegend sehr schwieriges zweites Halbjahr 2022 ein.

Gebäude des VCI in Frankfurt am Main (Bild: VCI/Thomas Koculak)

Im deutschen Industriesektor hat die chemische Industrie mit rund 30 Prozent den höchsten Bedarf an Erdgas, gemessen am gesamten deutschen Gasverbrauch nimmt sie rund 15 Prozent ab. Die hohen Energie- und Rohstoffkosten, die die Chemieindustrie also besonders stark betreffen, lassen sich nur bedingt weiterzugeben. Die herausfordernde Situation der Chemieindustrie wird sich gleichzeitig auch stark auf die Industrieservices auswirken. Mit 48,6 Prozent der Kunden stellt die Chemieindustrie für Industrieservice-Dienstleister und Instandhalter laut der aktuellen Lünendonk-Studie 2022 die größte Kundengruppe dar.

Lünendonk-Experte Thomas Ball geht davon aus, dass der vom VCI prognostizierte Produktionsrückgang sich in der Folge auch in den Umsätzen 2022 der Industrieservice-Dienstleister niederschlagen wird. Detaillierte Insights, Kennzahlen und Analysen zum Markt für Industrieservice in Deutschland finden sich in der kürzlich veröffentlichen Lünendonk-Studie, die unter www.luenendonk.de erhältlich ist.

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