Lünendonk im Interview mit Frank Eckes, Allgeier Experts

01.12.2021

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Frank Eckes

Geschäftsführer, Allgeier Experts SE

Nach seiner Ausbildung zum Industriekaufmann begann Frank Eckes seine Karriere bei der Außenhandelsgesellschaft Technotrade GmbH mit Auslandseinsätzen in Japan. Nach mehreren leitenden Positionen im Softwarevertrieb stieg er 2006 in die Personaldienstleistungsbranche ein, leitete von 2006 bis 2012 die MSP-Sparte der GFT AG (emagine) und war von 2012 bis 2017 Geschäftsführer bei der SOLCOM-GmbH-Tochter Vendorplan. Seit Januar 2019 ist Frank Eckes Geschäftsführer bei Allgeier Experts.

LÜNENDONK: Allgeier Experts zählt wieder zu den führenden vier Anbietern im Markt für IT-Freelancer. 2020 konnten Sie die Segmentumsätze trotz Pandemie sogar steigern. Welche Faktoren waren für diese erfolgreiche Entwicklung verantwortlich?

FRANK ECKES: Sicherlich hat hierbei eine Rolle gespielt, dass unsere Kunden sehr schnell auf Remote-Arbeitsplätze – auch für ihre externe Unterstützung – umgestellt haben. Remote Work ist heute ein etablierter Bestandteil für die Einsätze unserer Mitarbeitenden. Zudem haben wir flexibel auf die veränderten Anforderungen unserer Kunden reagiert und die Qualität unseres Recruitings genutzt, um schnell die Bedürfnisse unserer Kunden zu erfüllen. Insgesamt sind wir auch stolz auf den Einsatz und die Flexibilität unserer Beschäftigten während der Pandemie. Alle haben in diesen ungewöhnlichen Zeiten vollen Einsatz und Kreativität gezeigt.

LÜNENDONK: Die Allgeier SE, zu der Allgeier Experts gehört, hat die Konzernsegmente 2020 neu gegliedert. Hat dies Auswirkungen auf Ihre Geschäfte mit der IT-Freelancer-Vermittlung?

FRANK ECKES: Wir haben 2020 von unserer Arbeit im Jahr 2019 im Bereich Freelance profitiert. So konnten wir unsere Compliance Regeln erneut weiter verbessern und in den Systemen und Prozessen implementieren. Weiterhin sind wir durch unsere Fokussierung auf einzelne Segmente nicht nur schlagkräftiger geworden, sondern auch besser innerhalb der Branchen vernetzt. So können wir Themenfelder innerhalb von Branchen detaillierter aufgreifen und aktiv bedienen.

LÜNENDONK: Allgeier Experts verfolgt das Konzept der Professional Workforce Solutions. Welche Vorteile hat der Kunde davon?

FRANK ECKES: Unsere Muttergesellschaft, die Allgeier SE, ist ein führendes Technologie-Unternehmen für die digitale Transformation. Daher bieten wir nicht nur ein umfangreiches Personalgeschäft über alle Vertragsarten, sondern auch zukunftsorientierte Technologien und ein skalierbares Lösungsgeschäft innerhalb der Allgeier-Gruppe an. Das bedeutet, dass wir unabhängig von Vertragsarten die Herausforderungen der Kunden verstehen und ihnen dadurch passgenaue Lösungen liefern. Diese müssen am Ende nicht so aussehen, dass wir einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin zur Unterstützung anbieten, sondern wir eine Komplettlösung für die Aufgaben des Kunden geben.

LÜNENDONK: Welche Themen bestimmen die Agenda der Unternehmen aus Ihrer Sicht aktuell?

FRANK ECKES: Ein ganz großes Thema ist nach wie vor die Digitalisierung. In vielen Branchen gibt es hier noch deutlichen Nachholbedarf, der durch die Pandemie beschleunigt wurde. Ob mobiles Arbeiten oder zurück ins Office, ob Digitalisierung von Prozessen und Abläufen oder zukunftssichere Cloudlösungen – das sind die Fragen, die in vielen Bereichen auf der Tagesordnung stehen. Daneben gibt es auch branchenspezifische Themen wie 5G, autonomes Fahren oder die weitere Digitalisierung der Bankenlandschaft.

LÜNENDONK: In der Personaldienstleistungs-Branche wird über Themen wie KI und Automatisierung stark diskutiert. Welchen Einfluss haben diese Technologien auf Ihr Geschäft und die Zusammenarbeit mit Kunden und IT-Freelancern?

FRANK ECKES: Der Einfluss ist eher gering. KI ist bei weitem noch nicht so leistungsfähig, wie sie sein müsste, um einen signifikanten Einfluss zu haben. Automatisierung wird in den Bereichen vermehrt eingesetzt, in denen sie einen deutlichen Mehrwert liefert. Dies sind allerdings eher die prozessualen standardisierten Abläufe. Den richtigen Match, die richtige Lösung zu einer Aufgabe, kann nach wie vor nur eine Person vor dem Rechner zufriedenstellend lösen. Ich denke, das wird auch noch eine ganze Weile so bleiben.

LÜNENDONK: Gehen Sie davon aus, dass der immer noch anhaltende Fachkräftemangel die Nachfrage nach flexiblen IT-Experten antreibt?

FRANK ECKES: Absolut! Wir sind bereits heute in der Situation, mehr Anfragen als Kandidatinnen und Kandidaten im gewünschten Projekt zu haben. Die Nachfrage ist enorm und wird weiter steigen – die Anzahl verfügbarer Expertinnen und Experten wird sich nicht im gleichen Maße steigern lassen.

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