Industriedienstleister auf dem Weg in die Elektromobilität

27.04.2021 – Mindelheim

Die Automobilindustrie und mit ihr die Industriedienstleister bewegen sich mit großen Schritten in Richtung Elektromobilität. Der entscheidende Durchbruch des batterieelektrischen Antriebs scheint geschafft: In kurzen Abständen verkünden Fahrzeughersteller den Aufbau von Produktionskapazitäten für Elektromobilität. VW baut sechs Fabriken zur Batterieherstellung in Europa, die VW-Tochter Audi kündigt an, keine neuen Verbrennungsmotoren mehr zu entwickeln. In Europa und speziell auch in Deutschland entstehen neue Fabriken zur Produktion von Elektrofahrzeugen oder bestehende werden umgerüstet. Immer mehr Gigafactories zur Produktion von Zellen, Modulen und Packs werden gebaut: Stand März 2021 waren 24 Standorte für Batteriezellenfertigung in Europa konkret in Planung oder in Betrieb. Regionale Cluster für die Ansiedelungen sind in Rheinland-Pfalz, der Region Hannover/Wolfsburg sowie Berlin. Ausschlaggebend bei der Standortwahl sind dabei neben der Nähe zu den Automobilwerken vorhandene Flächen für große Fabrikbauten, Verkehrsinfrastruktur und die notwendigen Fachkräfte gewesen. Darüber hinaus spielte eine ausreichende Verfügbarkeit von regenerativ erzeugtem Strom eine wichtige Rolle.

Automobilindustrie steht vor der größten Transformation seit 100 Jahren

Insgesamt wird deutlich: Alle Zeichen stehen auf Elektromobilität. Die Abkehr vom Verbrennungsmotor bedeutet für die Automobilindustrie die größte Transformation seit mehr als 100 Jahren. Das verändert auch die Produktionsprozesse erheblich und wirkt sich wesentlich auf die Anforderungen an externe Industriedienstleister aus, die traditionell in der Automobilindustrie eine große Bandbreite an produktionsnahen Leistungen erbringen. Für die Fahrzeughersteller ist der technologische Vorsprung derzeit von größter Bedeutung. Nicht nur die großen und weithin bekannten Automobilkonzerne setzen auch deshalb angesichts des Investitionsrisikos bei vielen Prozessen und Leistungen auf externe Services.

Industriedienstleister unterstützen auf dem Weg in die Elektromobilität

Industriedienstleister sind in unterschiedlichsten Funktionen in der Wertschöpfungskette der Elektromobilität tätig. Das umfasst sowohl die Anlagenplanung als auch Auftragsfertigung, Montage und Instandhaltung. Angesichts der hohen Sensibilität der Komponenten batterieelektrischer Antriebsstränge muss eine hohe Arbeitsqualität nachgewiesen und dokumentiert werden. Auch bei internationalen Planungsvorhaben lohnt es sich, Dienstleister mit Erfahrung in den Standortmärkten einzubeziehen. Dies reduziert die Zeit zwischen der Planung des Werks und der Betriebsaufnahme, indem zu beachtende Vorschriften und länderspezifische Erfahrungswerte frühzeitig mit eingebracht werden. Die sogenannte Time-to-Market ist angesichts der hohen Marktdynamik erfolgsentscheidend. Die Vorteile in der Zusammenarbeit mit Industriedienstleistern liegen auf der Hand. Gerade in der Aufbauphase nutzen Fertigungsunternehmen die technische und fachliche Expertise externer Services, reduzieren jedoch gleichzeitig den administrativen Aufwand und ihr wirtschaftliches Risiko: Entwickelt sich die Nachfrage nicht wie geplant, wird der Vertrag mit externen Partnern nicht oder zu anderen Konditionen verlängert.

Lünendonk veröffentlicht Whitepaper zu Technischen Services für die Batterieproduktion

Lünendonk hat sich in Zusammenarbeit mit Leadec diesem Thema gewidmet und das Whitepaper „Technische Services für die Batterieproduktion in Europa“ veröffentlicht. Das Whitepaper stellt die wesentlichen Anforderungen an externe technische Dienstleister dar, die an der Produktion von Komponenten und Fahrzeugen mit Hochvoltbatterien beteiligt sind. Dabei werden insbesondere die Auswirkungen des technischen Fortschritts, die Konjunktur von Hochvoltbatterien, die veränderten Anforderungen an Mitarbeiter und die Qualitätsanforderungen thematisiert.

Foto: Gorodenkoff/stock.adobe.com

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