Steuert Deutschland auf eine Rezession zu?

23.09.2019 – Mindelheim

Steuert Deutschland auf eine Rezession zu? Sofern die Entwicklungszahlen der deutschen Wirtschaft für das dritte Quartal 2019 erneut negativ ausfallen, dann ist es amtlich. Unabhängig davon sind erste Auswirkungen der rückläufigen Konjunktur schon sichtbar: weniger Zeitarbeiter in den Unternehmen, Kurzarbeit, Produktionsreduzierung. Die Umsatzprognosen der Instandhaltungs- sowie Zeitarbeitsunternehmen fallen deutlich zurückhaltend aus. Und immer öfter ist der Satz zu hören: „Wir fahren auf Sicht“.

Vergleiche zur Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 werden medial gezogen. Und das ist mitunter zu befürworten, denn Deutschland kam im Vergleich zu anderen europäischen Ländern noch mit einem blauen Auge davon. Aber eine Sache hat sich geändert: Die Mitarbeiter spielen für die Unternehmen aufgrund der demografischen Entwicklung eine besondere Rolle. Wer jetzt freistellt, wird es bei anziehender Konjunktur schwerer haben als zehn Jahre zuvor, neu zu rekrutieren.

Das zeigt ein Artikel aus der Süddeutschen Zeitung vom 12. September 2019 unter der Überschrift: „Für mich arbeiten Leute, die mehr verdienen als ich“. Milena Glimbovski, Geschäftsführerin eines Unverpackt-Ladens in Berlin, wird dort wie folgt zitiert: „Kein Geld zu haben, ist nicht cool, aber keine Zeit zu haben, ist schrecklich.“ Mit dieser Einstellung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben heute die HR-Abteilungen zu tun. Daher sollten sich die Unternehmen in einer etwaigen neuen Rezession nicht nur mit den betriebswirtschaftlichen, sondern auch verstärkt mit den personellen Herausforderungen befassen.

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Jörg Hossenfelder

Jörg Hossenfelder

Wirtschaftsprüfung & Steuerberatung