Der Impact von Corona auf die Umsatzentwicklung – wie B2B-Serviceunternehmen ihre Situation einschätzen

02.11.2020 – Mindelheim

Die Umsatzentwicklung deutscher Serviceunternehmen in diesem Jahr hat sich von den Prognosen des Vorjahres entkoppelt – Corona hat die Wirtschaftswelt 2020 auf den Kopf gestellt. Während manche Branchen die Krise deutlich und mitunter existenziell bedrohend zu spüren bekommen, scheinen manche Segmente mit einem blauen Auge davon zu kommen oder gar gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Wie sich die Corona-Krise auf die B2B-Dienstleistungsmärkte auswirkt, hat Lünendonk & Hossenfelder nun bereits zum zweiten Mal während der Covid-19-Pandemie untersucht. Rund 100 Vorstände, Geschäftsführer und leitende Verantwortliche aus den Branchen Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung, Informationstechnologie, Managementberatung, Zeitarbeit und Personaldienstleistung, Instandhaltung sowie Facility Management äußerten sich im September zur Lage und Umsatzentwicklung ihres Unternehmens.

Fast 60 Prozent erwarten negative Umsatzentwicklung aufgrund Corona

Nach monatelanger Unsicherheit aufgrund der Covid-19-Pandemie korrigieren die B2B-Serviceunternehmen nun ihre Umsatzprognosen. Während die meisten Dienst­leister im zweiten Quartal noch keine verlässlichen Angaben für das laufende Geschäftsjahr machen konnten, lässt sich die Situation zum Ende des dritten Quartals nun klarer einschätzen. Danach rechnen nun 57 Prozent der B2B-Serviceunternehmen mit einer negativen Umsatzentwicklung, 16 Prozent planen mit gleichbleibenden Umsätzen für 2020 und 27 Prozent gehen trotz Corona von einem Umsatzwachstum aus.

Corona-Auswirkungen auf Umsatzentwicklung je nach Branche unterschiedlich

Dabei reagieren die Branchen sehr unterschiedlich auf die Krise und spiegeln die Heterogenität des B2B-Dienstleistungsmarktes wider. Die Anbieter von Zeitarbeit und Personaldienstleistung, Industrieservice sowie Managementberatung bekommen die Auswirkungen auf die laufenden Geschäfte derzeit am deutlichsten zu spüren. Die Zeitarbeitsbranche vermeldet dabei die stärksten Rückgänge zur geplanten Umsatzentwicklung. Facility-Service- und IT-Unternehmen hingegen blicken wesentlich optimistischer in die Zukunft. Wirtschaftsprüfer und Steuerberater erwarten in der Mehrheit gar einen stabilen Jahresumsatz.

Homeoffice und Digitalisierung als primäre Aufgaben

Dass Corona nicht nur Auswirkungen auf die Umsatzentwicklung hat, sondern auch stark auf Geschäftsprozesse und Unternehmensorganisation einwirkt, ist evident. Die Covid-19-Pandemie hat eine Vielzahl der Unternehmen vor Herausforderungen gestellt, auf die sie nicht vorbereitet waren. Welche Lehren B2B-Serviceunternehmen aus der Krise ziehen und welche Hausaufgaben sie für sich identifiziert haben, zeigt folgende Aufstellung:

  • Umstellung auf Remote-Work und Homeoffice (42,3 Prozent)

  • Zunehmende Digitalisierung von Prozessen im Unternehmen und bei Kunden (32,4 Prozent)

  • Notwendigkeit und Gelegenheit zur Prozessoptimierung (25,4 Prozent)

  • Diversifizierung des Leistungsportfolios (16,9 Prozent)

  • Notwendigkeit von Krisenplänen (15,5 Prozent)

Ausblick 2021: Optimismus schlägt Unsicherheit

Die Unternehmen der B2B-Dienstleistungsbranche blicken größtenteils optimistisch ins Geschäftsjahr 2021. 61 Prozent der Befragten erwarten eine positive Umsatzentwicklung, knapp 30 Prozent sind jedoch unsicher, was das neue Jahr mit Corona bringen wird, und wagen noch keine Prognose.

Alle Ergebnisse der Blitzumfrage zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf B2B-Unternehmen stehen unter www.luenendonk.de kostenfrei zur Verfügung. Inkludiert sind hier auch individuelle Branchenauswertungen. Weitere Publikationen zum B2B-Dienstleistungsmarkt im Zeichen der Corona-Krise finden Sie in unseren Lünendonk Covid-19 Insights.

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