Covid-19-Krise: Beratungs- und IT-Dienstleister müssen umdenken

22.04.2020 – Mindelheim

Die Covid-19-Krise geht auch an der Branche der Beratungs- und IT-Dienstleister nicht vorbei. Allerdings zeigt sich, dass die Unternehmen sehr unterschiedlich die Folgen der Krise auf ihr Geschäft bewerten. So ergab eine Ende März unter Business-to-Business-Dienstleistern durchgeführte aktuelle Umfrage von Lünendonk & Hossenfelder, dass einige IT-Dienstleister weiterhin von einer positiven Geschäftsentwicklung ausgehen. Etwa ein Drittel der untersuchten IT-Dienstleister erwartet einen moderaten Rückgang des Umsatzes – beispielsweise, weil einzelne Kunden die Budgets für externe Dienstleistungen kürzen und geplante Projekte verschieben. So werden viele Projekte, die keinen unmittelbaren Effekt auf Kostensenkung, Effizienzsteigerung oder E-Commerce haben, in vielen Branchen gestoppt bzw. verschoben.

Es gibt sie weiterhin, die Wachstumsthemen

Zahlreiche Gespräche mit Führungskräften von Beratungs- und IT-Dienstleistern in den letzten Wochen zeigten jedoch: In der aktuellen Situation ist es durchaus von Vorteil, ein breites Portfolio zu haben, um Umsatzrückgänge in einigen Bereichen zumindest teilweise ausgleichen zu können. So berichten viele Manager weiterhin über eine volle Auftragspipeline und neue Kundenanfragen für bestimmte Themen. Und Dienstleister entwickeln so genannte „Krisenangebote“, die dabei helfen, ihre Kunden in der aktuellen Situation zu unterstützen – eine breite Aufstellung hilft hierbei, kurzfristig die Portfolio-Schwerpunkte zu verschieben.

Zu den Themen, die derzeit eine Art Sonderkonjunktur erfahren, zählt die Prozessautomatisierung, beispielsweise unter Einsatz von Robotic Process Automation, Process Mining und Künstlicher Intelligenz sowie datenbasierten Softwarelösungen (Solutions). Ebenfalls stark im Fokus steht der Digital Workplace – zwar kein aktuelles, aber lange Zeit kein besonders hoch priorisiertes Thema. Darüber hinaus sind nun deutlich mehr Projekte zur Senkung der IT-Kosten zu beobachten – beispielsweise durch IT-Outsourcing, Modernisierung von veralteter Individualsoftware sowie die Überführung von IT-Anwendungen in die Cloud. Weiterhin entwickeln sich Themen rund um E-Commerce und rein digitale Geschäftsmodelle (zumindest in einigen Branchen) sehr positiv, weil sich als eine Folge der aktuellen Krise digitale Geschäftsmodelle sowie die Plattform-Ökonomie schneller durchsetzen werden als angenommen.

Lünendonk erwartet in der aktuellen Krise für viele Beratungs- und IT-Dienstleister große Chancenpotenziale, da sich die Digitalisierung schneller durchsetzen wird und muss und die Akzeptanz gegenüber digitalen Geschäftsmodellen (E-Commerce, Online Banking etc.) stark zunimmt. Davon wird die Branche langfristig sehr profitieren. Wichtig ist es, bereits heute die Weichen dafür zu stellen.

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Mario Zillmann

Mario Zillmann

Informationstechnologie, Technologieberatung