Banken und Versicherungen auf dem Weg in die Cloud

12.01.2021 – Mindelheim

Bei Banken und Versicherungen nahm die Cloud-Transformation 2020 deutlich Fahrt auf. Der Handlungsdruck ist zuletzt angesichts der aufkommenden digitalen Plattform-Ökonomie immer größer geworden, die Kundenanforderungen hinsichtlich Customer Experience haben sich zwischenzeitlich auch bei Bank- und Versicherungsprodukten gewandelt. Schließlich hat auch der Effizienz- und Kostendruck im Financial-Services-Sektor seit Jahren stetig zugenommen. Die Entscheidung, Geschäftsprozesse künftig in der Cloud abzubilden, ist also durchaus als strategischer Schritt zu betrachten.

Banken und Versicherungen: Cloud als Antwort auf steigenden Wettbewerb

Angesichts neuer Konkurrenten wie Neobanken und Online-Versicherern steigt der Wettbewerbsdruck enorm. Banken und Versicherungen arbeiten aktuell sehr intensiv daran, die Kommunikationskanäle und Produkte für ihre Kunden attraktiver zu gestalten und damit die Kundenbindung zu steigern. Dabei entscheiden sich immer mehr Banken und Versicherungen dafür, Cloud-Angebote intensiver zu nutzen, etwa um neue Softwareprodukte Cloud-native zu entwickeln. Diese lassen sich damit schneller in digitale Plattformen integrieren lassen und die IT-Landschaft wird flexibler und skalierbarer ausgestaltet.

Cloud soll Legacy-IT ablösen

Ein Hindernis für die Umsetzung von Digitalisierungsstrategien ist in vielen Banken und Versicherungen aber immer noch die Legacy-IT. Die Softwarelandschaft ist meist über Jahre gewachsen. Damit ist ein vielfältiger Mix aus Eigenentwicklungen und zugekauften Anwendungen entstanden, die oft auf unzähligen Plattformen über die gesamte Organisation verteilt sind. Daher überrascht es nicht, dass immer mehr Banken und Versicherungen sich dazu entscheiden, große Teile ihrer IT-Landschaften in die Cloud zu verlagern. Sie bietet massive Potenziale für mehr Standardisierung und weniger Komplexität in der IT und löst die Altlasten einer fragmentierten digitalen Infrastruktur ab.

Public oder Private Cloud?

Trotz der zahlreichen Vorteile der Cloud wählen die meisten Banken und Versicherungen bei ihrer Cloud Journey dennoch einen risikoorientierten Ansatz. Die Abwägung, welche Prozesse in welche Cloud – ob Private oder Public – ausgelagert werden, richtet sich oft danach, wie geschäftskritisch die auszulagernden IT-Anwendungen und wie sensibel die darin enthaltenden Daten sind. Neue Softwareprodukte hingegen werden mittlerweile nahezu komplett innerhalb von Public-Cloud-Plattformen entwickelt. Immer mehr Banken und Versicherungen suchen hierbei sehr intensiv die Zusammenarbeit mit Hyperscalern wie Amazon Web Services, Google Cloud und Microsoft Azure.

Das Marktforschungsunternehmen Lünendonk & Hossenfelder hat untersucht, wo der Financial-Services-Sektor auf dem Weg in die Cloud steht, welche Motivationen zugrunde liegen und welche Herausforderungen sich stellen. Die Trendstudie „Cloud Transformation: Strategien und Maßnahmen von Banken und Versicherungen auf dem Weg in die Cloud“ wurde in Zusammenarbeit mit KPMG realisiert und steht zum kostenfreien Download zur Verfügung. Welche weiteren Digitalisierungsstrategien die Branche verfolgt, hat Lünendonk in der Studie „Digital Outlook 2025: Financial Services“ analysiert.

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Foto: stock.adobe.com/peshkov

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Mario Zillmann

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