Aktuelle Quartalsmeldungen: Personaldienstleister entwickeln sich differenziert

19.09.2022 – Mindelheim

Die Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht mit ihrem Monatsbericht zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt 723.400 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Arbeitnehmerüberlassung für den Juni 2022. Das ist ein Plus von 4.900 im Vergleich zum Vormonat und im Vergleich zum Juni 2021 ein Plus von 7.100 Zeitarbeitskräften.

Diese Entwicklung deckt sich auch mit der Einschätzung der Zeitarbeitsunternehmen, die überwiegend positiv in das Jahr 2022 gestartet sind. Die deutliche Mehrheit der Unternehmen sehen sich für die Herausforderungen gut aufgestellt und die Umsatzprognosen für 2022 lagen im Frühjahr bei rund 15 Prozent. Die Nachfrage nach Zeitarbeitskräften ist im Vergleich zu 2021 deutlich gestiegen. Trotzdem zeigen aktuell veröffentlichte Quartalskennzahlen differenzierte Entwicklungen auf.

Amadeus FiRe, Tempton und Randstad mit Wachstum

Die quartalsweisen Finanzkennzahlen, die einige Zeitarbeitsunternehmen veröffentlichen, sind ein wertvolles Indiz für die Marktentwicklung im laufenden Geschäftsjahr. Marktführer Randstad, IPO-Kandidat Tempton und Finanz-Spezialist Amadeus FiRe erzielen im zweiten Quartal 2022 erneut ein Wachstum gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auch im ersten Quartal konnten die Vorjahreswerte übertroffen werden.

Am stärksten wächst Amadeus FiRe aus Frankfurt am Main mit 20,9 Prozent im Segment Personaldienstleistung. Nach eigenen Angaben konnte der Auftragsbestand der Zeitarbeit deutlich gesteigert werden und aufgrund der hohen Nachfrage von Unternehmen nach Fach- und Führungskräften wurden mit Personalvermittlung deutliche Umsatzsteigerungen erzielt.

Auch Tempton setzt sein Wachstum fort. Der Umsatz liegt im zweiten Quartal bei 87,3 Millionen Euro (+12,3 %) – ein neuer Rekordumsatz des Unternehmens für ein zweites Quartal. Randstad erreicht ein Umsatzwachstum von 4 Prozent in Deutschland und berichtet zugleich von einer Verbesserung der Marge.

Markt kehrt langsam zum „Normal“ zurück

Trotz einer schwierigen und unsicheren wirtschaftlichen Entwicklung pendelt sich die Marktnachfrage zum Teil wieder auf Vorkrisenniveau ein. Waren die Umsätze, etwa aus Logistik- und Gesundheitsbranche, in Hochzeiten der Pandemie deutlich gestiegen, kehrt die Nachfrage aus diesen Branchen eher wieder auf ein „Normal“ zurück. Die Industrie erholt sich teilweise, auch wenn die Konjunkturaussichten getrübt und die Auswirkungen der aktuellen Krisen hinsichtlich explodierender Energiepreise, steigender Inflation und Lieferkettenproblematik derzeit nicht abzusehen sind.

So betont Adecco im Quartalsbericht, dass ein starkes Wachstum in der Automobilindustrie und dem verarbeitenden Gewerbe stärkere Umsatzrückgänge kompensiert habe. In Deutschland verzeichnete die Gruppe aus der Schweiz ein Minus von 4 Prozent. In den Nachbarländern Österreich und Schweiz meldete Adecco hingegen ein deutliches Wachstum von 15 Prozent. Manpower Deutschland verzeichnet im zweiten Quartal 2022 einen Umsatzrückgang von 8 Prozent (in konstanter Währung).

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Thomas Ball

Facility Management & Instandhaltung, Zeitarbeit