IT-Dienstleister sind Schlüsselfaktor bei der digitalen Transformation

19.09.2018 – Mindelheim

    • Prognosen für Umsatzwachstum liegen bei über 11 Prozent

    • Hoher Unterstützungsbedarf besteht bei Prozessautomatisierung und zunehmend bei neuen Technologien wie KI und Digital Marketing

    • Anwenderunternehmen setzen Schwerpunkt auf die Einführung neuer Business-Anwendungen und erhöhen Ausgaben für kundenzentrische Projekte

    • Lünendonk®-Studie ab sofort kostenfrei verfügbar

Für die IT-Dienst­leistungs­branche versprechen die nächsten Jahre weiterhin positive Aussichten. Da es in vielen Kundenunternehmen an Fachpersonal für Themen wie Künstliche Intelligenz (KI), Cloud-Migration, Cyber Security oder die Einführung agiler Zusammenarbeitsmodelle fehlt, ist der Bedarf an externer Unterstützung bei Digitalisierungsprojekten enorm hoch. Folglich sind die IT-Dienstleister in den letzten Jahren zu einem Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche digitale Transformation geworden. Diese Entwicklung schlägt sich auch in ihren Prognosen nieder. Sowohl für 2018 als auch für 2019 rechnen die im Rahmen der ab sofort unter www.luenendonk.de verfügbaren Lünendonk®-Studie 2018 „Der Markt für IT-Beratung und IT-Service in Deutschland“ befragten 78 IT-Dienstleistungsunternehmen mit durchschnittlich zweistelligen Umsatzsteigerungen (2018: 11,6 %; 2019: 11,0 %).

Unterstützungsbedarf bei der Automatisierung von Prozessen und zunehmend bei neuen Technologien

„Die Mehrheit der befragten IT-Dienstleister geht davon aus, stärker zu wachsen als der Gesamtmarkt und damit Marktanteile hinzuzugewinnen“, erläutert Studienautor Mario Zillmann, Partner beim Mindelheimer Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Lünendonk & Hossenfelder. „Ein Grund dafür ist beispielsweise der erhöhte Unterstützungsbedarf bei der Automatisierung von Prozessen, aber auch bei der Migration von Legacy-Anwendungen in die Cloud sowie die Einführung neuer Business-Software.“ Ebenso steigt die Nachfrage der Kunden nach externer Expertise bei Projekten zur Digitalisierung der Kundenschnittstellen, z.B. in Form von neuen, benutzerfreundlichen Frontends für Webportale und Apps, der Automatisierung der Kundeninteraktion mittels KI (Chat Bots etc.) oder bei digitalen Marketingthemen wie Programmatic Advertising. „Hierfür fehlt es nach wie vor an internen Experten, sodass die Nachfrage nach diesem Thema aus Sicht der Anbieter mit 84 Prozent am stärksten bleibt“, so Zillmann weiter.

Darüber hinaus erwarten die für die Lünendonk®-Studie befragten Dienstleister – darunter die 25 führenden IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen – eine verstärkte Nachfrage ihrer Leistungen rund um IT-Security und Datensicherheit (81 %). Dass die Kundenunternehmen mehr Unterstützung bei der Einführung neuer Cloud-Services durch Beratung hinsichtlich ihrer Cloud-Strategie, der Sourcing-Optionen und bei der Implementierung und Orchestrierung sowie Vernetzung der verschiedenen Cloud-Lösungen benötigen, davon gehen mehr als drei Viertel (79 %) der untersuchten Anbieter aus. Technologien rund um Big Data Analytics sowie Leistungen für das Internet of Things (IoT) sind weitere Unterstützungsbereiche, auf die sich die IT-Dienstleister verstärkt einstellen. Aber auch neue Technologien wie Artificial Intelligence (AI) und Blockchain, deren Reifegrade rasant zunehmen, spielen eine zunehmend wichtigere Rolle.

„Allerdings können führende IT-Dienstleister aufgrund ihrer vollen Auftragsbücher immer häufiger Aufträge nicht mehr annehmen“, weiß Mario Zillmann. „Gewinner dieses Umstands sind die mittelständischen IT-Dienstleister, die beispielsweise stärkere Nachfragen im Bereich der Prozessautomatisierung erwarten als der Gesamtmarkt.“

Kundenunternehmen forcieren Business-Anwendungen

Die Planungen der untersuchten IT-Dienstleister decken sich zu großen Teilen mit denen von 137 großen Anwenderunternehmen, die für die aktuelle Lünendonk®-Studie parallel befragt wurden. So bildet die Einführung neuer Business-Anwendungen für nahezu drei Viertel von ihnen (71 %) einen Schwerpunkt. „Dadurch wird deutlich, dass die meisten Großunternehmen und Konzerne noch am Anfang ihrer digitalen Transformation stehen, da sie sich erst jetzt verstärkt der Digitalisierung der Geschäftsprozesse durch moderne Softwarelösungen widmen“, analysiert Mario Zillmann. „Jedoch werden die Fortschritte und die Umsetzung der Digitalisierungsziele nun durch den Anstieg der Investitionen in neue Business-Software sichtbar.“

Dabei entscheiden sich immer mehr Unternehmen für cloud-basierte Anwendungen, die entweder in den eigenen Rechenzentren in einer Private-Cloud-Umgebung oder in der Public Cloud gehostet werden, wie z.B. Digitalmarketinglösungen. Weitere Gründe für die Nutzung der Infrastrukturen von Cloud-Providern sind die vollständige digitale Abbildung von Prozessen, die Ergänzung von Standardlösungen um weitere Komponenten wie Künstliche Intelligenz oder Security-Tools, aber auch, um deutlich schnellere Deployment-Zeiten und damit eine schnellere Time-to-Market zu erreichen.

Fehlendes Fachpersonal und Know-how erschweren Projektumsetzung

Die Zahl der business-getriebenen IT-Projekte hat sich in den vergangenen zwei Jahren in jedem zweiten der Teilnehmerunternehmen um etwa ein Drittel erhöht. Allerdings hat die Mehrheit der untersuchten Unternehmen Schwierigkeiten, alle business-bezogenen Projekte auch umzusetzen. Mit 68 Prozent wurde als häufigster Grund dafür die nicht ausreichende Ausstattung mit qualifiziertem Personal in der IT-Abteilung für die Umsetzung genannt. Fehlendes Fach- und Technologie-Know-how für neue Themen ist für 52 Prozent ein Problem. Beispielsweise mangelt es an Experten im Umfeld von KI, Blockchain, Cloud-Migration oder agilen Prozessen wie SAFE, LesS, DevOps, KanBan etc. Die Folgen sind ein weiter zunehmender Projektstau bei geplanten Digitalisierungsinitiativen und damit verbunden ungenutzte Wachstumschancen mit digitalen Produkten und Services.

„Kennzeichnend für den deutschen IT-Markt ist das Spannungsfeld aus der enorm gestiegenen Zahl der IT-Projekte in den Anwenderunternehmen und einem gleichzeitigen hohen Bedarf an IT-Experten, die sich in neuen Themen auskennen. Für die Dienstleister eröffnen sich damit gute Möglichkeiten, sich mit angepassten Geschäftsmodellen und Strukturen als Partner der digitalen Transformation zu positionieren“, bilanziert Mario Zillmann.

Zur aktuellen Lünendonk®-Studie

Die Lünendonk®-Studie 2018 „Der Markt für IT-Beratung und IT-Service in Deutschland“ enthält aktuelle Zahlen, Daten und Fakten zur digitalen Transformation. Neben 78 Anbieterunternehmen wurden 137 große Anwenderunternehmen befragt. Eine Marktstichprobe zu IT-Service-Unternehmen in Deutschland sowie eine Sonderanalyse zum Markt für mittelständische deutsche IT-Beratungen sind zudem Teil der Analyse. Unterstützt wurde die Lünendonk®-Studie von den Unternehmen BridgingIT, Lufthansa Industry Solutions, NTT Data, Sycor und Valantic. Die Studie ist ab sofort kostenfrei unter www.luenendonk.de verfügbar.

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