26.11.2021 – Hamburg/Mindelheim
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Langjähriger Begleiter und Freund der Lünendonk & Hossenfelder GmbH verstorben
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Geistiger Vater der Lünendonk®-Listen
Am 22. November 2021 ist im Alter von 87 Jahren Dr. rer. pol. Heinz R. Streicher nach kurzer schwerer Erkrankung in Hamburg verstorben. Er war seit Gründung des Unternehmens Lünendonk – heute Lünendonk & Hossenfelder GmbH – im Jahr 1983 Mentor und ständiger Berater sowie langjähriger Principal und freier Mitarbeiter des Unternehmens. Auf seine Initiative gehen die Lünendonk®-Listen und -Studien zurück.
„Er war der geistige Vater unserer Marktforschung im Business-to-Business Dienstleistungssektor“, sagt Thomas Lünendonk, Gründer der Lünendonk & Hossenfelder GmbH, „und für mich war er seit 1981 ein einzigartiger Freund.“ „Unser gesamtes Team wird ihn, sein Wissen, seinen geduldigen Rat und seine große Unterstützung vermissen,“ ergänzt Jörg Hossenfelder, geschäftsführender Gesellschafter.
Heinz Streicher, 1934 in Nürtingen am Neckar geboren, studierte nach seinem Abitur in Frankfurt am Main und Münster Volkswirtschaftslehre. In Münster promovierte er und arbeitete einige Jahre als Assistent am Lehrstuhl. Neben der Volkswirtschaft galt sein Interesse stets der Publizistik. So agierte er kurze Zeit als Gründungs-Chefredakteur des „Manager Magazins“, beriet Verlage in Sachen Fachbücher und Fachzeitschriften, entwickelte Buchprojekte und Zeitschriften-Relaunchs und war als Autor für diverse Wirtschaftsthemen stets gefragt.
Sein beruflicher Weg außerhalb des Mediensektors führte ihn zunächst in die Mineralölwirtschaft, wo er als Leiter der volkswirtschaftlichen Stabsabteilung bei der BP reüssierte und sich als ausgewiesener Experte großes Ansehen erwarb. Zunächst in Personalunion, später dann ausschließlich übernahm er die Leitung der Group Communication des damals zu BP gehörenden IT- und Beratungsunternehmens SCS, Hamburg. Aus dieser Position heraus entwickelte er vielfältige Initiativen, um den in Deutschland noch jungen Informationstechnik- und B2B-Dienstleistungssektor für Kunden, aber vor allem auch für junge Menschen als künftige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen transparent und attraktiv zu machen.
Er konzipierte 1986 die erste „Weiterbildungs-Enquête“, initiierte Marktübersichten über neue Stellenmärkte, half bei der Definition neuer Berufsprofile, beispielsweise des ORG-DV-Leiters – heute zumeist CIO genannt. Vor allem aber faszinierte ihn die Entwicklung des IT- und Software-Beratungsmarktes. Aus diesem Grund wurde im Jahr 1984 mit seiner Unterstützung die erste Lünendonk®-Liste veröffentlicht, die damals noch eine Mischung aus Management- und IT-Beratungsunternehmen abbildete.
Die Resonanz im Markt zeigte den Bedarf für derartige Informationen. Und so entwickelte er gemeinsam mit Thomas Lünendonk über die 1980er und 1990er Jahre hinweg Ranglisten und Studien für die Märkte Managementberatung, IT-Beratung, IT-Service, Software, Zeitarbeit und Weiterbildung. Und mit bereits über 70 Jahren unterstützte er im neuen Jahrtausend die nächste Generation bei Lünendonk bei der Entwicklung weiterer Listen für Facility Management, Ingenieursdienstleistungen, Sicherheit und Personaldienstleistungen.
„Sein Kopf war eine wahre Wirtschafts- und Markt-Enzyklopädie, die er uns stets hilfreich und liebenswürdig zur Verfügung stellte,“ erläutert der Beiratsvorsitzende von Lünendonk & Hossenfelder, Jonas Lünendonk. Und Geschäftsführer Jörg Hossenfelder ergänzt: „Mit seinem Engagement und seiner stets verfügbaren Unterstützung der jungen Menschen im Unternehmen hat er alle Herzen im Team immer wieder neu erobert.“
Die besondere Persönlichkeit von Heinz Streicher fasst Unternehmensgründer Thomas Lünendonk in einer kurzen Anekdote zusammen. „Beim Start in meine Selbstständigkeit 1983 unterstützte mich Heinz Streicher mit Rat und Tat. Und obwohl er sicher war, dass ich mich auf gutem Wege befand, hielt er über zwei Jahre hinweg in seinem Unternehmen eine Planstelle für mich frei. Das habe ich aber erst Jahrzehnte später aus dritter Quelle erfahren und war tief gerührt. Unsere Freundschaft war geprägt von herzlicher Zuneigung und großem gegenseitigen Respekt. Wir blieben auch nach vier Jahrzehnten beim Sie. Besonders berührt hat mich stets sein Einsatz für die Familie, den er neben seinen umfangreichen beruflichen Herausforderungen mit Hingabe bewältigte“.
Heinz Streicher hinterlässt seine Frau, zwei Töchter und vier Enkelkinder.